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Sápmi

 Heute stelle ich Euch ein »Herzensanliegen« vor. Viel zu oft werden die nordischen Bewohner Lapplands von den Besuchern als Folklore wahrgenommen. Das wird ihnen nicht gerecht und ist auch unerwünscht. In dem Kapitel Sápmi setze ich mich mit der Lebenssituation der Samen damals und heute auseinander. Dafür besorgte ich mir in den Zentren Inari, Karasjok, am Nordkap und in Alta entsprechende Informationen. Wusstet Ihr, dass die Joiks, die typisch samischen Lieder sehr lange Zeit von der lutherischen Kirche als unchristlich verboten waren? Ich fragte eine junge Samin nach ihrer Musik und wunderte mich über ihre zurückhaltende Antwort. Da war mir dieser Umstand noch nicht bekannt. Etliche Künstlerinnen und Künstler haben sich inzwischen wieder dieser Musikrichtung verschrieben. Ich mag diese Musik sehr, denn darin wird alles ausgedrückt, was diese Menschen dort bewegt. Hört unbedingt mal rein bei Youtube, z. B. Wimme Saari  und Mari Boine. In Karasjok erzählte man uns die Legende von der Erschaffung der Welt aus dem weißen Rentier und von dem Rentierherzen, welches tief unter in der Erde schlägt und alles mit allem verbindet.

Hier endet meine Buchvorstellung: AUF DREI RÄDERN. Schaut gerne mal vorbei. Liebe Grüße Reingard 

Hier ist ein Textausschnitt des Kapitels:  Sápmi

 

Auf unserer Reise besorgte ich mir in den Museumsshops deutschsprachige Literatur zum Thema Religion, Volksglaube, Historie und Lebensumstände der Sámi. Das Museum ›Ájtte, Svenskt fjäll- och samemuseum‹ im schwedischen Jokkmokk hat hierzu eine äußerst interessante Informationsschrift herausgebracht. Die Autoren beklagen die seit Jahrhunderten bestehenden Diskriminierungen ihres Volkes. Die Fremden, die in ihr Land kamen, um die Bodenschätze zu plündern und die natürlichen Ressourcen zu zerstören, haben keinen Völkermord begangen. Nein, dass nicht, sondern nur frevelhaft die Lebensbedingungen der Einheimischen vernichtet. Sie haben ihre Lebensgrundlagen zerstört und ihre Arbeitskraft ausgebeutet. »Aber wir leben noch«, ist das Credo. Der Autor John E. Utsi schreibt in der Broschüre ›Die Samen, Volk der Sonne und des Windes‹:

»Trotz der weltweiten Räuberei, die seit ein paar hundert Jahren geschieht, leben wir noch. Im Namen Lenins, Gottes und des Fortschritts sind wir bestohlen und verführt worden. Heute passiert das gleiche durch Mächte, die behaupten, ein ›Allgemeininteresse‹ zu vertreten. Einige von uns werden gefoltert und getötet. Meistens ist der Feind unsichtbar, jedoch wirklich, sehr effektiv und oft sehr demokratisch.«

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